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Ich wollt, ich wär kein Huhn...

24.05.2018 | Neueste Studien belegen, dass die kognitiven Fähigkeiten von Hühnern sogar stärker ausgeprägt sind als bei manchen Säugetieren. Sie sind sehr intelligent und gelehrig. So können sie beispielsweise Farben und Formen auf „Zuruf“ unterscheiden.


In natürlicher Haltung leben wenige Hennen mit einem Hahn zusammen - sie laufen in kleinen Grüppchen über Wiesen. Zur Nahrungsaufnahme suchen sie sich Samen, Körner sowie kleine Tierchen und picken diese mit ihrem sensiblen Schnabel auf. Sie genießen ausgiebige Sandbäder in der Sonne und legen ihre Eier in weiche gut versteckte Nester. Abends ziehen sie sich dann an einen geschützten Ort zurück und schlafen entweder in ihren Nestern oder auf ihren Sitzstangen bis zum nächsten Sonnenaufgang. In diesen kleinen Gruppen gibt es eine fixe Rangordnung (Hackordnung): jedes Huhn hat einen bestimmten Platz in der Gruppe. Ein Durchschnittshuhn kann so 8-10 Jahre und noch älter werden.

Das Leben der Hühner in der Intensivtierhaltung ist von schnellem Wachstum der Muskeln (Masthuhn) oder maximaler Legeleistung (Legehuhn) gesteuert. Sie leben mit einer unüberschaubaren Anzahl an anderen Hühnern in engen Ställen, meist ohne Tageslicht und ohne konstante Gruppe. Sie haben keine Schlafnester, keine Sandbäder und ihre sozialen Bedürfnisse können sie ebenfalls nicht ausleben.

Alte Hühnerrassen legen etwa 150-180 Eier im Jahr. Die heutigen Hochleistungshennen müssen bis zu 300 Eier im Jahr produzieren. Diese Leistung geht natürlich zu Lasten ihrer Substanz. Sie erreichen nicht einmal das Ende ihres zweiten Lebensjahres, sondern werden aufgrund der abnehmenden Eierlegeleistung „ausgemustert“ und gegen jüngere ausgetauscht.

Das Leben eines Masthuhns endet sogar schon nach 35-40 Tagen. Durch die Hochleistungszüchtung wachsen die Muskeln (Fleisch) so schnell, dass Knochen und Gelenke mit dem rapiden Wachstum nicht mithalten können. So kommt es vor, dass diese Hühner den ganzen Tag auf ihrem extrem großgezüchteten Brustmuskel sitzen, sich nicht bewegen können und unter Schmerzen leiden.

Worauf achten Tierfreund*innen bei Einkauf und Verzehr von Eiern/Hühnerfleisch?

• Beim Eier-Kaufen die erste Zahl des Stempelaufdrucks kontrollieren, denn sie zeigt, wie die 
  Tiere gehalten wurden. Tierfreund*innen halten sich dabei an folgende Regel: „Null und Eins –
  und sonst Keins!“

• Informieren, woher das Fleisch kommt! Bei der kontrolliert biologischen Tierhaltung ist ein 
  Mindestmaß an Möglichkeiten garantiert, dass die Tiere ihr natürliches Verhalten ausleben
  können.

• Alternativen zu Fleischgerichten ausprobieren: Es gibt sehr viele Rezepte für köstliche 
  fleischlose Gerichte.

 

Bleiben Sie up to date!

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