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Schwarzer Tag für Hochzeitstauben

05.08.2019 | Weiß ist die Farbe der Reinheit und der Tugendhaftigkeit. Die Taube ist seit Jahrtausenden ein Symbol für Liebe, Treue und Frieden. Weiße Tauben werden daher gerne bei Hochzeiten oder bei Sportveranstaltungen hochgelassen. Für die Tauben selbst endet dies meist fatal!


 

Hochzeitstauben finden oft nicht nach Hause zurück

Brieftauben sind normalerweise grau und gezielt auf ein gutes Heimfinde-Vermögen gezüchtet. Bei Wettkämpfen legen sie Distanzen von bis zu 700 Kilometern zurück und erreichen dabei je nach Windverhältnissen eine Spitzengeschwindigkeit von 60 bis 100 km/h. Auf diese Aufgabe werden sie Schritt für Schritt vorbereitet und trainiert.

Bei weißen Brieftauben ist durch die Züchtung auf die Gefiederfarbe das Heimfinde-Vermögen jedoch oft stark reduziert. Noch schlimmer ist es bei den beliebten weil hübschen Lachtauben und Pfautauben, die oft sehr günstig zum Kauf oder zur Miete angeboten werden. Ihnen fehlt das Heimfinde-Vermögen völlig. Sie finden nicht mehr in den Heimatschlag zurück und stranden im Heer der Stadttauben oder in einem Tierheim. Andere wiederum werden Opfer von Unfällen oder Greifvögeln. Die Züchter nehmen den Verlust der Tiere oft billigend in Kauf.

Dabei ist das Auflassen von Tauben ohne entsprechendes Heimfindevermögen und ohne entsprechendes Training dem Aussetzen von Haustieren gleichzusetzen und verstößt damit ganz klar gegen das Tierschutzgesetz.

Kein Festtag für die Tauben

Die Hochzeitstauben sind niemals verliebte Tauben-Pärchen, auch wenn das durch den paarweisen Auflass suggeriert wird. Denn das Heimkehren der Tauben funktioniert nach dem Prinzip der Witwermethode: Pärchen, die Küken im Nest haben, werden getrennt. Ein Partner wird daheim bei den Jungen eingesperrt und wartet auf die Brutablöse, der andere Partner wird zum Auflass, in diesem Fall der Hochzeitsveranstaltung, gebracht und soll dann zurück nach Hause fliegen. Wenn auf dem Heimweg etwas passiert, wird der wartende Partner tatsächlich zum Witwer. So ein Omen wünscht sich wohl kein Paar, das den Bund fürs Leben schließt.

Stellen Sie daher sicher, dass für den schönsten Tag in Ihrem Leben keine Tauben leiden müssen. Teilen Sie Ihrer Familie und Ihren Hochzeitsgästen rechtzeitig mit, dass Sie nicht mit Tauben überrascht werden wollen!

Schmetterlinge sind keine Alternative

Das Auslassen von Schmetterlingen hat sich zu einem ebenfalls beliebten Trend bei Hochzeiten entwickelt. Bitte nehmen Sie auch hiervon Abstand! Zwar handelt es sich oft um heimische Arten, die jedoch oft im asiatischen Raum gezüchtet werden und als Raupen oder Puppen importiert werden. Wenn die Tiere ausgelassen werden, enden sie als Vogelfutter, weil sie nie gelernt haben, in der Natur zurechtzukommen. Ein weiteres unschönes Detail: Damit die Schmetterlinge vorm Auslassen nicht schon in der Box herumflattern und sich dabei die schönen Flügel beschädigen, werden sie heruntergekühlt (etwa durch Kühlaggregate in der Box) und erst kurz vor dem Flug aufgewärmt (z.B. indem die Box in die Sonne gestellt wird), damit sie schön wegflattern.

Es gibt so viele Möglichkeiten, dem Brautpaar am schönsten Tag des Lebens eine besondere Freude zu machen. Bitte tun Sie dies nicht auf Kosten der Tiere!

 

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