Nacktkatzen: Ohne Tasthaare nicht ganz bei Sinnen
Der Gesetzgeber stuft Haarlosigkeit bei Katzen generell als Qualzucht ein. Diese Bestimmung wird aktuell jedoch nicht konsequent exekutiert, da im konkreten Anlassfall oft schwer nachweisbar ist, ob die meist ausschließlich in der Wohnung gehaltenen Tiere tatsächlich unter der Haarlosigkeit leiden.
Doch wenn es um die wichtigen Tasthaare, die sogenannten Vibrissen, geht, sieht die Situation anders aus. Hier kommt sogar Schützenhilfe aus Deutschland.
Aus der Sicht der Katze ist diese Interpretation nicht übertrieben. Vibrissen, auch Sinus-, Fühl-, Tast- oder Schnurrhaare genannt, sind spezielle Haare, die vielen Säugetieren meist im Gesicht wachsen. Sie sind auf die Wahrnehmung taktiler Reize spezialisiert und extrem sensibel. So helfen sie Katzen etwa, sich im dichten Gras oder Unterholz zu bewegen - und das auch mühelos bei Dunkelheit.
Mit den Tasthaaren werden Hindernisse problemlos erkannt. Sie nehmen feinste Luftströmungen wahr und können so auch bewegte Objekte - wie zurückschnalzende Zweige - rechtzeitig erkennen. Aufgrund der Länge der Vibrissen können Katzen sofort feststellen, ob sie durch eine Öffnung passen. Wenn Katzen auf Tuchfühlung gehen, haben diese Haare aber auch eine wichtige Funktion im Rahmen der Kontaktaufnahme mit anderen Tieren oder Menschen.
Das Problem mit der Haarlosigkeit
Laut Tierschutzgesetz sind Import, Erwerb, Vermittlung und Weitergabe von Tieren mit Qualzuchtsymptomen oder äußerlich erkennbaren Qualzuchtmerkamlen verboten; darüber hinaus ist auch das Ausstellen und Abbilden solcher Tiere untersagt.