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Tierschutz: Hier muss die Bundesregierung handeln

01.02.2018 | Wiener Tierschutzombudsstelle, VIER PFOTEN, VGT und Verband pro-tier präsentieren Forderungskatalog.



Wiener Tierschutzombudsstelle, VIER PFOTEN, VGT und Verband pro-tier präsentieren Forderungskatalog

Die Situation der Tiere muss unter einer neuen Regierung besser werden, sagen Expert*innen von VIER PFOTEN, VGT, pro-tier und der Wiener Tierschutzombudsstelle. Sie haben einen umfassenden Forderungskatalog vorgelegt.

Die dringendsten Anliegen sind im Folgenden kurz zusammengefasst: 

Transparenz für Konsument*innen

Verbraucher*innen haben ein Recht zu wissen, was auf ihrem Teller landet. Tierische Produkte im Einzelhandel und in der Gastronomie müssen daher umfassend gekennzeichnet werden. Woher stammt das Produkt? Wie wurde das Tier gehalten? Fragen wie diese dürfen nicht offenbleiben. Das betrifft frische und verarbeitete Lebensmittel genauso wie Mode. Bislang kommt es nämlich immer wieder vor, dass man etwa Kleidungsstücke mit Pelz kauft, ohne es zu wissen.

Schluss mit der Verstümmelung von Tieren

Es ist völlig inakzeptabel, dass an Tieren grausame Eingriffe vorgenommen werden, nur um sie unzureichenden Haltungssystemen anzupassen. Es sollte vielmehr umgekehrt sein: Die Haltung muss den Bedürfnissen der Tiere angepasst werden. Das traurigste Beispiel dafür ist die Ferkelkastration ohne Betäubung, die gesetzlich erlaubt ist.

Keine Steuergelder für Billigfleisch

Die öffentlichen Einrichtungen müssen bei ihrer Beschaffung tierfreundlicher werden. Billiges Fleisch aus Tierqual etwa gehört nicht in Schulen, Krankenhäuser, Kindergärten und Mensen. Hier müssen die Standards angehoben werden.

Österreich muss sich bei der EU außerdem für ein Ende der internationalen Förderungen für schlechte Tierhaltung einsetzen. Über EU-Finanzinstitutionen gehen derzeit immer noch Investitionen in große industrielle Tieranlagen, auch wenn deren Haltungsstandards niedriger als in der EU sind. Eine solche Politik ist verlogen und fördert durch die Hintertür millionenfaches Tierleid.

Schluss mit kranken Modetrends bei Hunden

Die Qualzucht muss endlich aufhören. Wir machen Tiere ganz systematisch krank, wenn wir sie so züchten, damit sie unseren Vorstellungen von Schönheit oder einem kranken Trend entsprechen. Ein hochgezüchteter Mops beispielsweise kann kaum noch atmen, weil seine Schnauze zu platt ist. Die bestehenden gesetzlichen Verbote dafür müssen endlich auch exekutiert bzw. praxistauglich gemacht werden.

Kein Verkauf von Hunden und Katzen in Zoofachgeschäften

Völlig isoliert von der Außenwelt hinter einer Glasscheibe, bestrahlt mit grellem, künstlichen Licht, keine Frischluft geschweige denn eine Bezugsperson oder Gassigehen: So sieht der Alltag vieler Hunde- und Katzenwelpen aus, die bereits im zarten Alter von wenigen Wochen in österreichischen Zoofachhandlungen verkauft werden dürfen. Dieser Missstand muss beendet werden.

Verbot von Importen von Jagdtrophäen geschützter Tiere

Die Trophäenjagd auf bedrohte Großwildtiere wie Elefanten, Löwen oder Nashörner ist nicht nur aus Tierschutzsicht, sondern auch aus Artenschutzsicht abzulehnen. Immer mehr Länder (wie z. B. Die Niederlande, Frankreich, Australien oder die USA) erlassen Einfuhrverbote für Jagdtrophäen bestimmter Arten. Österreich muss der Einfuhr einen gesetzlichen Riegel vorschieben. Es kann nicht sein, dass wunderschöne Wildtiere aus purer Lust am Töten immer mehr gefährdet werden.

Außerdem fordern VIER PFOTEN, VGT, pro-tier und die Wiener Tierschutzombudsstelle einen ethisch vertretbaren Umgang bei der Zulassung von Tierversuchen.

 

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