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Brachycephalie: Wenn Atmen zur Qual wird

Brachycephalie ist ein bekannter und identifizierter Gendefekt, der zur unproportionalen Verkürzung des Gesichtsschädels führt und als vorherrschende zuchtbedingte Ursache für Atemnot beim Hund gilt. Durch die stark verkürzte Nase kommt es zur Faltenbildung der Haut und auch der Schleimhäute innerhalb des Mauls, zu einer Verlängerung des Gaumensegels und Einengung der vorderen Atemwege.

Derart kurznasige Hunde haben große Probleme bei der Atmung - und damit auch bei der Kühlung ihres ganzen Körpers. Durch die verengten Nasenlöcher ist die sogenannte Kapillaroberfläche im Bereich der Nasenhöhlen stark verkleinert. Das bedeutet, dass kurznasige Hunde ihre Körpertemperatur bei warmen Temperaturen nicht durch Hecheln regulieren können. 

Viele Halter*innen betroffener Rassen beschreiben, dass ihre Hunde sich zum Schlafen mit überstrecktem Kopf gegen ein Tisch- oder Stuhlbein legen. Sie tun dies, um im Schlaf nicht zu ersticken, da Hunde obligatorische Nasenatmer sind und eine Maulatmung nur möglich ist, wenn sie das Maul aktiv geöffnet lassen.

In Ruhe und bei sehr gemäßigten Temperaturen kann ein brachycephaler Hund gerade noch atmen. Bereits ab 20 °C oder bei hoher Belastung entsteht durch die Deformierung der Atemwege Sauerstoffmangel, der zusätzlich noch das Herz des Tieres schädigt. Das kann schnell lebensbedrohlich sein.

Bei vielen Rassen, bei denen nicht nur die Kurzköpfigkeit, sondern auch die Kurzbeinigkeit (Chondrodystrophie) vorherrschende Merkmale sind, werden Sauerstoffmangel und eine oft in Verbindung mit Kurzbeinigkeit stehende Herzklappendeformation zur tödlichen Kombination.

Ein brachycephaler Hund muss durch die Deformation seines Gesichtes gegen etwa viermal so viel Atemwiderstand arbeiten wie ein gesunder Hund. Sieht man diese Hunde im Sommer, röcheln und schnaufen sie, ihre runden Augen quellen oft hervor und sind weit aufgerissen. Während andere Hunde spielen, legen diese Hunde sich in kurzen Abständen von wenigen Metern immer wieder hin, um sich zu erholen.

Entscheiden sich die Halter*innen solcher Hunde, ihrem Tier durch eine Operation Erleichterung zu schaffen, wird es teuer. Neben einer Gaumensegelverkürzung müssen meist auch der Nasenknorpel in Form gebracht und die Nasenlöcher ausgefräst werden, sowie Schleimhautwucherungen im Maul verkleinert werden.

Zusätzliche Probleme brachycephaler Hunde sind empfindliche Augen (weil zu weit vorne liegend und hervorquellend), Unterbiss und Zahnfleischentzündungen mit Fäulnisgeruch. Außerdem kommt es durch die meist in Verbindung stehende Faltenbildung zu großen Problemen mit der Haut.

Betroffene Rassen sind u.a.

  • Mops
  • Französische Bulldogge
  • Englische Bulldogge
  • Boxer
  • Shih-Tzu
  • Cavalier King Charles Spaniel
  • Malteser
  • Boston Terrier
  • American Bulldog
  • Shar-Pei

Aus Tierschutzsicht sind Zucht, Verkauf und Erwerb von Tieren mit optischen Merkmalen, die in Folge zu gesundheitlichen Problemen führen können, wie auch jegliches Zurschaustellen dieser Tiere in den (sozialen) Medien strikt abzulehnen.