Home » Spaß am Sport statt Stressprogramm
Nächster Artikel 

Spaß am Sport statt Stressprogramm

07.11.2023 | Die Möglichkeiten, den eigenen Hund zu beschäftigen, sind unendlich. Das Angebot unterschiedlicher Trainings für Hunde ist groß - und wächst ständig. Doch nicht jede Beschäftigung ist für jeden Hund sinnvoll. Für aufmerksame Hundehalter*innen gilt: Wer mit seinem Hund "Sport" treiben will, muss ganz genau hinschauen.


Achtung!

Viele sogenannte "Hundesportarten" gehen mit großen Belastungen für Körper und Psyche des Hundes einher, sind mit einem hohen Stresspegel verbunden und können daher zu schwierig zu beherrschendem Verhalten führen!

Wenn man mit seinem Vierbeiner Hunde-"Sport" betreibt, dann sollten der Spaß und die Freude des Hundes immer im Vordergrund stehen. Denn: Diese sind für eine harmonische Mensch-Hund-Beziehung ungleich wichtiger als Urkunden und Pokale! 

Augen auf beim Hundesport

Generell gilt: Weniger ist mehr. Ein Hund freut sich über einen gemütlichen und ausgedehnten Spaziergang im Wald wahrscheinlich mehr als über einen stressigen Hürdenlauf am Hundeplatz. Wer zusätzlich gerne ein gemeinsames Hobby mit seinem Hund erleben möchte, sollte wachsam sein.

Nicht jede Hundesportart ist für jeden Hund geeignet. Wer seinen eigenen Hund gut kennt, weiß, wann dieser Stress hat oder sich nicht mehr wohl fühlt. Besonders beim Hundesport sind aufgeregtes Bellen, starkes Hecheln und nervöses Hin- und Herlaufen klare Zeichen dafür, dass der Hund bereits überfordert ist.

Bestimmte Trainingsmöglichkeiten, wie Agility, Flyball, Frisbee oder ähnliche Spiele, bei denen auch das Nachhetzen nach einem Gegenstand Teil des Programms sind, sollten insbesondere für zu junge, generell leicht gestresste oder ängstliche Hunde absolut vermieden werden.

Im Folgenden stellen wir eine Auswahl an Beschäftigungsmöglichkeiten für Hunde und ihre Menschen vor:

Dummytraining

Beim Dummytraining wird der Hund zum Jagdpartner, indem man ihm in einem ersten Schritt beibringt, die "Beute" zu bringen und dann auch abzugeben. Mit kleinschrittigem, gut strukturiertem Training kann der Schwierigkeitsgrad schnell erhöht werden, sodass der Hund nach den versteckten oder geworfenen Sandbeuteln sucht. Durch die gemeinsame Beschäftigung im Grünen sowie das Nutzen von Verhaltensweisen, die unsere Hunde ohnehin gerne zeigen, ist Dummytraining eine tolle Möglichkeit, den eigenen Hund auf artgerechte Weise geistig auszulasten. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Training problemlos an die individuellen körperlichen Gegebenheiten des Hundes angepasst werden kann und somit für jeden Hund möglich ist.

Nasenarbeit

Ob bei der Fährtenarbeit oder beim Mantrailing: Hier verfolgt der Hund eine vorher ausgelegte Spur im Freien und setzt dabei sein wichtigstes Organ zur Informationsaufnahme ein - seine Nase. Nasenarbeit ist eine wundervolle Möglichkeit, den Hund nicht nur artgerecht zu beschäftigen, sondern ihm auch einmal "die Zügel in die Pfote" zu geben. Immerhin verfügt er über 125 bis 220 Millionen Riechzellen und ist unseren 5 Millionen damit weit überlegen. Der Hund zeigt bei diesen Trainingsarten verlorene Gegenstände oder abgängige Menschen an und kann dabei sein größtes Talent voll zur Geltung bringen.

Agility – Degility

Bei Agility hat das Mensch-Hund-Team einen Parcours mit verschiedenen Hindernissen wie Hürden, Reifen, Tunnel, Wippe, Slalom usw. in schnellem Tempo zu meistern. Das hohe Tempo und die damit verbundene Aufregung kann den Hund aber auch stressen.

Beim Degility absolviert man denselben Parcours, allerdings betont langsam und konzentriert. Degility ist besser geeignet für Hunde, die leicht überdrehen. Jedes gemeisterte Hindernis stärkt zudem das Selbstvertrauen des Hundes!

Grundkurse und Obedience

In Grundkursen werden Alltagsübungen wie "Sitz", an lockerer Leine gehen, Herkommen usw. geübt. Die Ausführung dieser Übungen kann in Obediencekursen vertieft werden (z. B. sehr nahes Vorsitzen beim Herankommen, enge Wendungen beim Fußgehen usw.), und es kommen Elemente der Geruchsidentifikation und des Apportierens dazu. Leider arbeiten immer noch viele Trainer*innen nach veralteten Methoden. Achten Sie daher bei Ihrer Auswahl darauf, dass die Hunde nicht an der Leine zurückgezogen, geschimpft, zu Boden gedrückt oder für dominant erklärt werden.

Rallye Obedience

Beim Rallye Obedience steht der Spaß im Vordergrund. Bei dieser relativ neuen Hundesportart werden klassische Signale aus dem Grundgehorsam mit einem spannenden Parcour aus unterschiedlichen Aufgaben, kleinen Hürden oder Balancezubehör ergänzt. Diese Aufgaben werden auf Schildern vorgegeben und sollen dann absolviert werden. Dabei darf gelobt, angefeuert und gelaufen werden – die intensive Kommunikation zwischen Mensch und Hund ist hierbei (im Gegensatz zu starreren Regelungen in anderen Bereichen des Hundesports) am allerwichtigsten.

 

Bleiben Sie up to date!

:
:


Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren:

Wandern, Joggen & Co.: So läuft's mit VierbeinernDas gute Wetter macht Lust auf Bewegung an der frischen Luft. Aber Vorsicht: Nicht alle Aktivitäten sind auch für Hunde geeignet, manche sogar verboten!Beitrag lesen...
TOW warnt vor Tierqual-Halsbändern aus dem InternetPetition fordert Verkaufsstopp auf Amazon.Beitrag lesen...
Aus für Hobby-"Ausbildung" von SchutzhundenTierschutzombudsstelle Wien begrüßt das von Tierschutzminister Rauch angekündigte Verbot privater Beiß- und Angriffstrainings.Beitrag lesen...