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Meerschweinchen und Kaninchen gehören nicht zusammen!

15.05.2017 | Sowohl Meerschweinchen als auch Kaninchen sind soziale Tiere, die auf keinen Fall einzeln gehalten werden dürfen. Was läge also näher, als ein Meerschweinchen mit einem Kaninchen zu vergesellschaften? Man könnte es auf den ersten Blick für eine gute Lösung halten, die sogar die Gefahr einer unkontrollierten Vermehrung ausschließen würde.



So verlockend das auch klingt, es ist leider falsch und funktioniert nicht. Meerschweinchen und Kaninchen haben so unterschiedliche Bedürfnisse, dass sie einfach nicht harmonisch zusammen leben können!

Meerschweinchen brauchen zwar die Nähe Ihresgleichen, mögen aber keinen direkten Körperkontakt. Sie sind keine Kuscheltiere! Für Kaninchen gehört das Putzen und Kuscheln jedoch zum sozialen Miteinander. Für sie ist das ein absolutes Muss. Sie belecken sich sogar gegenseitig im Rahmen der sozialen Fellpflege und stärken damit ihre Gruppenbindung. Meerschweinchen tun das nicht. Ein Meerschweinchen kann somit das Bedürfnis des Kaninchens, auf Tuchfühlung zu gehen, nicht erfüllen und leidet gleichzeitig unter dessen Zudringlichkeit.

Verschärft wird die Situation dadurch, dass sie einander nicht verstehen. Ihre Kommunikation ist zum Teil sogar völlig entgegengesetzt. Sie reden quasi „ständig aneinander vorbei“.

Die Körpersprache hilft da auch nicht weiter. Meerschweinchen schieben den Kopf in Richtung Störenfried, wenn sie in Ruhe gelassen werden wollen und meinen das als Drohung. Kaninchen schieben den Kopf unter den Partner, wenn sie geputzt werden möchten, erkennen eine derartige Bewegung also nicht als Ablehnung.

Wird das Meerschweinchen dann deutlicher und klappert mit den Zähnen, bringt es damit Ablehnung und Aggression zum Ausdruck. Kaninchen interpretieren dass prinzipiell falsch, denn sie mahlen mit den Zähnen, wenn sie sich wohl fühlen und entspannt sind.

Meerschweinchen besitzen eine vielfältige Lautsprache, von der sie auch ausgiebig und gut vernehmbar Gebrauch machen. Stimmfühlungslaute sind für sie wichtig, denn in ihrem natürlichen Lebensraum haben sie (im hohen Gras sitzend) in der Regel keinen direkten Sichtkontakt. Durch das permanente Quieken und vor sich hin Brabbeln sind sie stets darüber informiert, wie es den anderen Familienmitgliedern gerade geht. Kaninchen hingegen geben kaum Lautäußerungen von sich. Sie haben einander in der Natur ständig im Auge und verständigen sich eher durch Körpersprache.

Die Redseligkeit des Meerschweinches „nervt“ das Kaninchen enorm. Denn Meerschweinchen und Kaninchen haben unterschiedliche Aktivitätsphasen. Meerschweinchen sind überwiegend tagaktiv, Kaninchen kommen vor allem in der Dämmerung auf Hochtouren und lieben es, unter Tags zu dösen. Doch immer, wenn das Kaninchen seine Ruhe haben will, kommt das Meerschweinchen und quiekt.

Man sieht also, beim besten Willen, das kann nicht funktionieren!

Quelle: Buch "Verhaltensberatung bei kleinen Heimtieren" von Schneider und Döring

 

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