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Lärm ist auch für Tiere schädlich

10.04.2015 | Permanenter Lärm macht krank. Dies trifft auch für Tiere zu. Anlässlich des „Tags gegen Lärm“ am 29. April 2015 möchte die Tierschutzombudsstelle aktuell auf dieses Problem hinweisen.



Stress durch Lärm

Viele Tierhalter*innen sind sich nicht bewusst, dass Heimtiere durch permanenten Lärm, laute Musik aus Stereoanlagen und Fernsehapparaten - aber auch durch Dauergeräusche, die von elektrischen Geräten ausgehen - gestresst werden.
Dabei ist zu beachten, dass die verschiedenen Tiere über unterschiedliche frequenzbezogene Hörbereiche verfügen, die sich deutlich vom Hörbereich des Menschen unterscheiden. Menschen hören in einem Frequenzbereich zwischen 20 Hz und maximal 20.000 Hz. Bei Katzen liegt die obere Hörgrenze bei 65.000 Hz, bei Hunden bei 45.000 Hz und bei Meerschweinchen bei 42.000 Hz. Besonders hohe Töne können Ratten wahrnehmen, deren Hörbereich zwischen 250 und 80.000 Hz liegt.

Belastung je nach Empfindlichkeit

Aber auch in der Empfindlichkeit des Hörens gibt es deutliche Unterschiede von Tierart zu Tierart. Katzen zum Beispiel weisen speziell im Bereich zwischen 1.000  und 10.000 Hz eine 100-fach größere Empfindlichkeit auf als der Mensch. Dies führt dazu, dass Lautstärken, die von uns noch als erträglich angesehen werden, für manche Tiere bereits eine große Belastung darstellen. Da sich speziell Heimtiere in vielen Fällen dem Lärm nicht durch eigenen Antrieb entziehen können, kann dies zu lang anhaltenden Stress mit all den damit verbundenen negativen Folgen wie Immunschwäche, Herz-Kreislauferkrankungen und Störungen des Magen-Darmtraktes führen.

Schutz vor Lärmbelastung

Gerade für Heimtiere ist es daher besonders wichtig, sie vor übermäßiger Lärmbelastung zu schützen. Werden Tiere in Käfigen, Volieren oder Terrarien gehalten, so sind ruhige, erschütterungsfreie Aufstellungsorte zu wählen. Hunde und Katzen müssen die Möglichkeit haben, sich jederzeit in lärmarme Bereiche zurückziehen zu können.

Tipps:

  • Tiere in Käfigen können dem Schall nicht ausweichen. Stellen Sie den Käfig daher nicht unmittelbar neben eine Lärmquelle (Fernseher, Radio, Küchenmaschinen,...)
  • Vermeiden Sie plötzlichen Lärm in der unmittelbaren Nähe der Tiere, der diese erschrecken könnte. Manche Tierarten reagieren darauf sehr empfindlich.

Wildtiere

Auch Wildtiere sind einer zunehmenden Lärmbelastung ausgesetzt. So leiden etwa Wale, Delfine und viele weitere Meerestiere unter der Lärmverschmutzung der Ozeane. Neben dem wachsenden Schiffsverkehr stellen insbesondere impulsive Lärmquellen eine Gefahr dar. Das sind zum einen Schallkanonen, die für die Suche nach Erdöllagern eingesetzt werden, und zum anderen aktiver Sonar, etwa bei Marinemanövern. Die ausgesandten Lautstärken sprengen unsere Vorstellungskraft. Die betroffenen Tiere können dadurch ihren Lebensraum verlieren, direkt verletzt werden oder in Panik zu schnell auftauchen und sterben. 

Weitere Informationen: www.silentoceans.org

 

 

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