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Skelettanomalien: Qual hat kurze Beine

23.10.2020 | Extreme Körperformen und Anomalien des Bewegungsapparates gehören zu den Qualzuchtmerkmalen, die unterschiedlichste Rassen betreffen können: Vom Mops über den Basset bis hin zum Deutschen Schäferhund kann das Leid - im wahrsten Sinne des Wortes - in ganz unterschiedlichen Formen auftreten.


Kurze, krumme Beine sind zumeist ein Zeichen für Chondrodystophie. Dieser genetische und damit erbliche Defekt findet sich in vielen kurzbeinigen Rassehunden und beschreibt eine Fehlentwicklung des Knorpels. Diese führt aber nicht nur zu kurzen – lustig anmutenden – Beinen und dem rassetypischen Zuchtziel der angeborenen Schwanzlosigkeit, die bei manchen Tierarten (Manx-Katze) sogar ein Letalfaktor sein kann (das bedeutet, dass bei falschen Verpaarungen ganze Würfe totgeboren werden). Sie ist auch die Hauptursache für Bandscheibenvorfälle und den damit verbundenen Lähmungen, großen Schmerzen und schlechten Heilungschancen, sowie langwierigen Reha-Prozessen. Hand in Hand mit diesen Skelettanomalien gehen Abweichungen der Wirbelsäule, wie Keil- oder Blockwirbel.

Oft in Verbindung mit angezüchteter Kurzbeinigkeit kommt auch eine Fehlentwicklung der Herzklappen vor. Diese sind stark verkürzt und verknorpelt, wodurch große Mengen Blut beim Zusammenziehen des Herzens in den Vorhof zurückströmen und dann an anderen wichtigen Stellen im Kreislauf fehlen.

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Die Extremform dieser Skelettanatomien wird Osteochondrodysplasie genannt. Diese findet sich zum Beispiel bei der Katzenrasse Scottish Fold, die durch ihre Kippohren Berühmtheit erlangt hat. Auf diesen Gendefekt selektierte Tiere weisen Veränderungen an der Wirbelsäule sowie v.a. an den Gliedmaßen auf (verkürzte und verbreiterte Wirbelkörper, knöcherne Zubildungen an den Karpal- und Tarsalgelenken, Deformationen der Hintergliedmaßen), die oftmals mit starken Schmerzen verbunden sind und bereits bei jungen Tieren zu Steifheit, Lahmheit und - aufgrund der Schmerzen - Wesensveränderungen führen.

Bei den Hunden kommt dazu häufig auch noch die Brachycephalie (Verkürzung des Gesichtsschädels), wie es bei Mops und Französischer Bulldogge der Fall ist.

Was in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden darf: Qualzüchtungen, die bereits so weit verbreitet sind, dass sie fast schon als "Zivilisationskrankheiten" wahrgenommen werden. Jeder kennt die Hüftgelenksdysplasie beim Deutschen Schäferhund - doch diese Fehlentwicklung des Hüftgelenks betrifft inzwischen fast alle Rassen.

Aber auch die sogenannte Patellaluxation – eine Lockerung der Kniescheibe, die bis zum kompletten Herausspringen der Kniescheibe führen kann - ist eine Erkrankung, die unter anderem durch die unreflektierte Zucht von sehr kleinen Hunden in ihrer Verbreitung beschleunigt wird. Charakteristisch für diesen Defekt ist das Hüpfen auf drei Beinen, das sich nach wenigen Sprüngen wieder löst - oder auch dauerhaft bestehen bleiben kann. Von den Halter*innen wird dies oft nicht als schwerwiegende gesundheitliche Beeinträchtigung erkannt.

Zudem wird dem "Schönheitsmerkmal" extrem gewinkelter oder unterwinkelter Gelenke zu selten Beachtung geschenkt. Eine sehr steile Hinterhand (wenig Winkelung) macht den Hund anfällig für Kreuzbandrisse und Arthrosen, während eine zu große Winkelung ("überwinkelt") die Stabilität der gesamten Hinterhand gefährdet und ebenfalls problematisch für die Gelenke ist.

In Verbindung damit kommt es oft zu einer X- oder O-Beinstellung beim Hund. Diese ist nicht nur unschön, sie führt ebenfalls zu einem unanatomischen Bewegungsablauf und damit verbundener Fehlbelastung der Gelenke, die wiederrum in früh beginnenden Arthrosen und Schmerzgeschehen enden.

Aus Tierschutzsicht ist die Zucht mit betroffenen Tieren grundsätzlich abzulehnen.

 

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