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Riesenschnecke kann zum Riesenproblem werden

22.10.2019 | In immer mehr Kindergärten und Schulen werden Achatschnecken als „Haustiere“ gehalten. Doch kann die unsachgemäße Haltung der Afrikanischen Riesenschnecke zu viel Leid führen - bei den Halter*innen und bei den Tieren selbst.


Herkunft und Lebensweise

Achatschnecken sind ursprünglich in Afrika beheimatet, wo sie vor allem die tropischen Regionen bewohnen. Die nachtaktiven Tiere vergraben sich tagsüber oder klettern zum Schutz vor Feinden auf Bäume. Für Kinder, die die Tiere tagsüber erleben möchten, sind die Schnecken daher ungeeignet. Auf anderen Kontinenten sind Achatschnecken als große Ernteschädlinge gefürchtet, da sie sich fast nur vegetarisch ernähren. In den USA ist die Haltung sogar verboten.

Haltungsanforderungen

Achatschnecken sind gesellige Tiere und sollten niemals in Einzelhaltung leben. Expert*innen empfehlen, mindestens vier Tiere gemeinsam zu halten. Das Problem: Früher oder später wird es zur Paarung kommen, was die Halter*innen vor besondere Herausforderungen stellt (siehe unten). Je nach Art und Gruppengröße sind Terrarien oder auch Aquarien ab 80 Zentimeter Länge geeignet. Bedenken Sie bitte, dass die Schnecken zwischen 15 und 20 Zentimetern groß werden! Die Höhe des Terrariums sollte nicht mehr als 50 Zentimeter betragen, zudem muss der Boden großzügig mit Grund benetzt sein, damit sich die Schnecken bei etwaigen Abstürzen auf ihren Klettertouren nicht verletzen. Hierfür reicht normale Erde, die mit etwas Sepiapulver oder Gartenkalk vermischt wird. Sie sollte hoch genug sein, dass sich die Tiere darin eingraben können, und stets feucht gehalten werden.

Eingerichtet werden kann das Terrarium mit Ästen, Korkstücken, Korkröhren und Pflanzen. Versteckmöglichkeiten sind unbedingt notwendig! Die Wasserschüssel sollte nicht zu klein ausfallen, da Achatschnecken gerne baden gehen. Die Temperatur sollte 22 bis 24°C betragen mit einer Luftfeuchtigkeit von etwa 60 Prozent. Sepiaschale, Sepiapulver oder ein anderer hochwertiger Kalklieferant dürfen niemals im Terrarium fehlen. Als Futter eignen sich Obst und Gemüse – so abwechslungsreich wie möglich –, zusätzlich Fischflocken, Bachflohkrebse (Gammarus) oder zerkleinertes Katzentrockenfutter.

Das Problem mit den Eiern

In einem Terrarium mit vier geschlechtsreifen Schnecken der Art Achatina fulica, der häufigsten Art in der Terrarienhaltung, findet man wöchentlich ein bis drei Gelege, die durchschnittlich 100 bis 300 Eier umfassen! Auch die anderen Arten sind äußerst fortpflanzungsfreudig. Um das wöchentliche Umgraben der Erde und der aktiven Suche nach Eiern kommt man nicht herum! Sonst ist ungeplanter Nachwuchs in hoher Anzahl vorprogrammiert… Und dann? Aussetzen darf man die afrikanischen Achatschnecken auf keinen Fall, da sie großen Schaden im hiesigen Ökosystem anrichten könnten. Um ein Schlüpfen der Schnecken zu verhüten, müssen die aus der Erde ausgesiebten Eier mindestens 48 Stunden eingefroren und anschließend im Müll entsorgt werden. Alternativ können die zerdrückten Eier den Schnecken als Futter gereicht werden.  

Besonders die rasante Vermehrung sorgt bei unerfahrenen Halter*innen für Probleme, da Gelege übersehen werden oder die Menschen es nicht übers Herz bringen, die Eier einzufrieren. Die Tierschutzombudsstelle ruft daher dazu auf, die Achatschnecke nicht als vermeintlich „einfach“ zu haltendes Haustier anzusehen und die Tiere nicht ohne umfassende Aufklärung über die Besonderheiten in der Haltung weiterzugeben.

Bitte kein „Schneckenduschen“!

Was auf den ersten Blick niedlich wirkt, ist in Wahrheit ein qualvoller (Todes-) Kampf: Wenn eine Schnecke unter einen Wasserstrahl gehalten wird, sieht es so aus, als würde das Tier am Strahl hochklettern wollen. Was „süß“ aussieht, ist für Schnecken schlicht und einfach qualvoll. Die Tiere suchen mit dem Kopf instinktiv nach etwas Greifbarem, an dem sie hochklettern können. Da sich das Wasser beim Atemloch staut, versucht die Schnecke wegzukommen. Da sich Schnecken ausschließlich vorwärts bewegen, versuchen die Tiere in dieser Notsituation, instinktiv das Nächstbeste zu packen, an dem sie sich hochziehen können – den Wasserstrahl. Neben der Todesangst, die das Tier erfahren muss, kann das Duschen auch einen Mantelkollaps provozieren und letztendlich zum Tod führen!

Redaktioneller Hinweis: Wir danken Barbara Ferber vom Verein "Acht Beinchen" für die wertvollen Informationen zu Achatschnecken.

 

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