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Tierschutz versus Artenschutz

06.02.2019 | Der 3. Tier&Recht-Tag der Tierschutzombudsstelle Wien widmete sich dem Thema „Tier- und Artenschutz: Gemeinsamkeiten-Unterschiede-Potentiale“. Zwischen dem Anspruch ein Tier als Individuum und eine bestimmte Tierart als Population zu schützen kann es zu Widersprüchen und Konflikten kommen. Wir sind diesem Thema am 6. Dezember 2018 in der Wiener Urania mithilfe spannender Gäste nachgegangen.


Kurt Remele von der Universität Graz warf zum Einstieg mit seinen Überlegungen zu „Dodos, Ratten und Calvariabäumen“ viele Fragen ethischer Natur auf. Lag das moralische Unrecht der Ausrottung der Dodos darin, dass eine komplette Art ausgerottet wurde, weil sie mutwillig und aus Vergnügen und weniger aus Ernährungszwecken getötet wurden oder weil durch die Ausrottung der Vögel das gesamte Ökosystem durcheinandergebracht wurde?

Anschließend lieferte Johanna Filip-Fröschl von der Universität Salzburg einen Überblick über die juristische Entwicklung der letzten 30 Jahre zum Thema „Das Tier als Sache“ in Österreich, Deutschland, der Schweiz und darüber hinaus.

Tierschutzgesetz, Jagdgesetz, Fischereigesetz, Tiertransportgesetz, sicherheitspolizeiliche Vorschriften der Länder etc. Der Umgang mit Tieren ist in vielen unterschiedlichen Bestimmungen geregelt. Der Abgrenzung des Kompetenztatbestands Tierschutz in der österreichischen Bundesverfassung und den sich daraus ergebenden Auswirkungen auf die betroffenen Tiere widmete sich Heike Randl von der Universität Salzburg.

Das Spannungsfeld zwischen Tier- und Artenschutz wird am Beispiel „Wolf“ besonders deutlich. Wie man sich diesem hoch emotionalen Thema auch sachlich und lösungsorientiert nähern kann, zeigte Klaus Rheda Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt.

Vanessa Gerritsen von der Stiftung für das Tier im Recht gab in ihrem Vortrag über Arten- und Tierschutz in der Schweiz unter anderem einen Einblick in die Diskussion rund um die geplanten Errichtung eines Großaquariums in Basel. Sie stellte fest, dass die Nachzucht von Tierarten mit echter Arterhaltung wenig zu tun hat. Das lebenslange Einsperren und Zurschaustellen aber eine schwere Verletzung der Würde der Tiere bedeutet. Eine spannende Forderung war zukünftig auf klassische Zoos und Aquarien zu verzichten und dafür den großen und kleinen Besucher*innen die Unterwasser- und Tierwelt in virtuellen Räumen erlebbar zu machen.

Rund um das Thema „Invasive Arten“ wurde der Konflikt zwischen Tier- und Artenschutz sehr lebhaft diskutiert. Welche rechtlichen Rahmenbedingungen sind beim Umgang mit invasiven gebietsfremden Arten zu beachten? Erika Wagner von der Universität Linz brachte dem Publikum die Vorgaben der einschlägigen EU-Verordnung und die aktuelle Lage in Österreich näher. Aus Tierschutzsicht ist wichtig zu betonen, dass bei Präventionsmaßnahmen und Management invasiver Arten sicherzustellen ist, dass den betroffenen Tieren vermeidbare Schmerzen, Qualen oder Leiden erspart bleiben.

Einen würdigen Abschluss fand der 3. Tier&Recht-Tag mit dem Vortrag von Nicolas Entrup, Gründer und Leiter der NGO Shifting Values, in dem best pratice Beispiele für einen gemeinsamen Weg von Tier- und Artenschutz präsentiert wurden.

Der Tier & Recht Tag hat sich als fixer Treffpunkt von Praktiker*innen, Forschung und Interessierten im deutschsprachigen Raum etabliert. Unter den mehr als 100 Teilnehmer*innen fanden sich Mitarbeiter*innen aus der Bundes- und Landesverwaltung, Tierschutzombudspersonen, Anwält*innen, Landestierschutzbeautragte, NGOs, Tierschutzvereine, Universitätsangehörige sowie Studierende aus dem In- und Ausland. Neben den spannenden Inputs gab es in den Pausen genug Zeit für Vernetzung und Austausch.

Wir bedanken uns bei Undine Kurth, Vizepräsidentin des Deutschen Naturschutzrings, die in fachlich kundiger Weise durch den Tag führte und zusammen mit Nicolas Entrup an der Planung des Tier&Recht-Tages maßgeblich beteiligt war.

Der 4. Tier&Recht-Tag wird Ende 2019 in Wien stattfinden.

 

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