Datenschutz Information

Wir verwenden Cookies um externe Inhalte darzustellen, Ihre Anzeige zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Dabei werden ggf. Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für externe Inhalte, soziale Medien, Werbung und Analysen weitergegeben. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben.

Sie können entweder allen externen Services und damit Verbundenen Cookies zustimmen, oder lediglich jenen die für die korrekte Funktionsweise der Website zwingend notwendig sind. Beachten Sie, dass bei der Wahl der zweiten Möglichkeit ggf. nicht alle Inhalte angezeigt werden können.

Alle akzeptieren
Nur notwendige Cookies akzeptieren
Home » Aktuelles » Klein, aber oho! – Was Halter*innen kleiner Hunderassen wissen sollten
Nächster Artikel 

Klein, aber oho! – Was Halter*innen kleiner Hunderassen wissen sollten

28.05.2025 | Kleine Hunde – große Verantwortung: Ob Chihuahua, Havaneser oder Mops – Zwerghunderassen sind in Städten wegen ihres vermeintlich „handlichen Formats" besonders beliebt. Wer denkt, ein kleiner Hund sei automatisch pflegeleichter, irrt – oft brauchen sie sogar besonders viel Aufmerksamkeit. Kleine Hunde sind vollwertige Lebewesen mit komplexen Bedürfnissen.


Hunde sind keine Spielzeuge – egal ob klein oder groß

Kleine Hunderassen erfreuen sich großer Beliebtheit – insbesondere im städtischen Umfeld. Sie wirken praktisch, lassen sich leicht überall hin mitnehmen und gelten als "einfach in der Haltung". Doch Zwerghunderassen, wie Chihuahua, Französische Bulldogge & Co., sind keine Modeaccessoires, sondern Lebewesen mit ernstzunehmenden Bedürfnissen.

Kleine Hunde – große Missverständnisse

Kleine Hunde werden im Alltag oft übersehen – wortwörtlich. Ihre körpersprachlichen Signale gehen schnell unter. Viele Halter*innen beugen sich in alltäglichen Situationen, wie dem Füttern, Streicheln oder Anleinen über den Hund. Aus dessen Sicht ist das aber eine bedrohliche Geste. Für Halter*innen kleiner Hunde ist es daher besonders wichtig, frühzeitig Anzeichen von Stress (beispielsweise in der Form von Beschwichtigungssignalen) zu erkennen und entsprechend zu reagieren.

Verhalten erkennen und ernst nehmen

Wenn ein großer Hund an der Leine zieht oder fremde Menschen anbellt, wird das schnell als Problem wahrgenommen – bei kleinen Hunden dagegen oft verharmlost. Dabei gilt: Die körperlichen Folgen – etwa Wirbelsäulenprobleme – betreffen auch kleine Hunderassen. Zudem ist der Kräfteunterschied zwischen Mensch und kleinem Hund so groß, dass selbst ein "leichtes Rucken" an der Leine zu gesundheitlichen Schäden führen kann.

Gleiches gilt für das viel belächelte Bellen kleiner Hunde: Es ist keine "Zickigkeit", sondern ein ernst gemeinter Versuch, Distanz zu schaffen – meist aus Unsicherheit oder Angst. 

Herkunft und Sozialisation – ein kritischer Blick ist Pflicht

Die hohe Nachfrage nach kleinen Hunde führt dazu, dass diese besonders oft unter schlechten Bedingungen gezüchtet weren. In sogenannten Vermehrerbetrieben (oft im Ausland) wachsen sie ohne Umweltreize oder menschliche Nähe auf. Diese Defizite in der Sozialisierungsphase lassen sich später kaum vollständig aufholen. Selbst bei Züchter*innen fehlt manchmal das nötige Engagement – etwa, wenn Welpen die ersten Lebenswochen ausschließlich in der Wohnung verbringen.

Entsprechend wichtig ist es, beim Kauf auf eine seriöse Herkunft zu achten. Kleine Hunde sollten idealerweise schon früh Erfahrungen mit ihrer Umwelt, mit Artgenossen und Menschen sammeln. Auch bei Welpengruppen ist Achtsamkeit gefragt: Tapsige große Welpen können Kleinsthunde leicht verletzen – im schlimmsten Fall mit langfristigen Folgen für ihr Sozialverhalten und ihre Gesundheit.

Bewegung, Ruhe und Alltag – alles in Balance

Ein verbreiteter Irrtum: Kleine Hunde brauchen kaum Auslauf. Tatsächlich verfügen sie über den selben Bewegungsdrang wie ihre größeren Artgenossen. Gassi gehen ist Pflicht – nicht nur zum Lösen, sondern auch für mentale Auslastung. Ein Katzenklo in der Wohnung ersetzt weder Spaziergänge noch Umweltkontakt.

Gleichzeitig benötigen sie jedoch auch viel Ruhe: Rund 17 Stunden Schlaf und Ruhephasen am Tag sind normal – und notwendig. Werden kleine Hunde in Mehrhundehaltung oder in Kinderhaushalten dauerhaft bespielt oder überfordert, kann dies zu Reizbarkeit und Unruhe führen.

Gesundheitliche Risiken – klein, aber nicht harmlos

Zwergrassen leiden häufig unter erblich bedingten Problemen – besonders, wenn sie aus Qualzuchten stammen. Zu den häufigsten Beschwerden gehören Atemprobleme bei plattnasigen Rassen wie Mops oder Französischer Bulldogge, sowie Wirbelsäulenprobleme durch zu kurze Beine oder zu lange Rücken (Mops, Zwergdackel). Bei der Krankheit "Patellaluxation", eine schmerzhafte Kniescheibenverlagerung, die sich etwa durch Hüpfen auf drei Beinen äußert, entstehen Arthrosen, die wiederum zu großen Schmerzen bei den kleinen Vierbeinern führen.

Auch Zahnprobleme oder neurologische Erkrankungen wie der sogenannte "Wasserkopf" (Hydrocephalus) kommen bei kleinen Hunden, insbesondere bei Chihuahuas, Möpse, Französische Bulldoggen und Yorkshire Terrier, überdurchschnittlich häufig vor. Diese Zustände sind keinesfalls typisch, niedlich oder gar lustig, sondern klare Zeichen für Qualzucht – und bedeuten für die Tiere erhebliches, lebenslanges Leid.

So geht’s richtig – Kleine Hunde fair und artgerecht halten

  • Achten Sie auf ihre Körpersprache und vermeiden Sie bedrohliche Gesten wie über den Hund beugen.

  • Führen Sie Ihren Hund stets gesichert durch den Alltag – kleine Hunde erleben die Welt als besonders „groß“.

  • Vermeiden Sie die Anschaffung überzüchteter Rassen mit bekannten Qualzuchtmerkmalen.

  • Kaufen Sie niemals bei unseriösen Züchter*innen oder aus dem Kofferraum – nehmen Sie lieber einen kleinen Hund aus dem Tierschutz!

  • Gönnen Sie Ihrem kleinen Hund ausreichend Bewegung UND Ruhe.

  • Melden Sie sich zu geeigneten Welpengruppen an – mit gleich großen Hunden.

  • Nehmen Sie Verhaltensauffälligkeiten ernst – ein kleiner Hund fühlt genauso wie ein großer.

 

Bleiben Sie up to date!

:
:


Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren:

Ein Hund aus dem TierheimWas erwartet mich? Beitrag lesen...
Richtige Ausrüstung ist wichtig - die HundeleineAlle Infos zu Führ-, Schlepp- und Ausziehleinen.Beitrag lesen...
Mindestmaße für Mops & Co.In den Niederlanden gelten seit vergangenem Jahr neue Regeln für die Zucht kurzschnäuziger Hunderassen. Ein Modell auch für Österreich?Beitrag lesen...