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Katzenkastration verhindert Tierleid

01.08.2020 | Streunerkatzen kennt man vor allem aus ländlichen Regionen. Was viele nicht wissen: Auch in Wien gibt es Streunerkatzen. Vor allem in Parks, Kleingartenanlagen und in den Randbezirken leben Kolonien, die aus verwilderten Hauskatzen und ihren Nachkommen bestehen und oftmals von Anrainerinnen und Anrainern versorgt werden. Die Stadt Wien nimmt sich des Themas gemeinsam mit engagierten Vereinen auf vorbildliche Weise an. In den vergangenen Jahren sind mit Unterstützung der Stadt rund 2.500 Streunerkatzen in Wien kastriert worden.


Jede nicht-kastrierte Freigänger-Katze, die in der Stadt umhertigert, kann jedoch schnell wieder für ungeplanten Nachwuchs sorgen und so die Situation ihrer streunenden Artgenossen verschärfen. Laut Zweiter Tierhaltungsverordnung sind Katzen, die regelmäßigen Zugang ins Freie haben und nicht zur Zucht verwendet werden, zu kastrieren. Wie wichtig die Einhaltung dieser Bestimmung ist, zeigt folgendes Rechenbeispiel: Da Katzen bis zu drei Mal im Jahr Junge bekommen können, die wiederum im Alter von vier bis fünf Monaten selbst paarungsfähig werden, können aus einem Katzenpaar innerhalb von nur zwei Jahren 66 Nachkommen entstehen. Die Population würde also enorm ansteigen. Ein verstärkter Kampf um Nahrung und Reviere wären die Folge.

Streunerkatze vs. Freigänger: So unterscheiden sie sich

Streunerkatzen sind scheue Nachkommen von verwilderten, d.h. entlaufenen oder ausgesetzten, Hauskatzen. Katzen müssen in der sensiblen Entwicklungsphase zwischen der 2. und 7. Lebenswoche an den Menschen gewöhnt werden, andernfalls sehen sie den Menschen als eine potenzielle Bedrohung an. Bei Streunerkatzen findet diese Sozialisation naturgemäß nicht statt, weshalb diese Katzen nicht mit unseren Heimtieren vergleichbar sind. Streunerkatzen leben völlig frei und haben keine Besitzer*innen. Sie können auch nicht in Haushalte integriert werden, da sie in geschlossenen Räumen panisch reagieren. Angebote, einer Streunerkatze ein neues Zuhause zu geben, sind daher lieb gemeint, aber aus Tierschutzsicht abzulehnen.

Bitte nicht selber fangen!

Das Einfangen und Kastrieren von Streunerkatzen ist gelebter Tierschutz: Durch die Regulierung der Population sind die Einzeltiere gesünder und leben länger. Keinesfalls sollten Privatpersonen versuchen diese Katzen zu fangen, sondern es den Expert*innen überlassen. Diese fangen die Katzen auf die schonendste Art und setzen sie nach der Kastration und Registrierung durch den Tierarzt/die Tierärztin wieder am Fundort aus. Im Rahmen des Projektes stoßen die Mitarbeiter*innen jedoch immer wieder auf unbeaufsichtigte, scharf gestellte Lebendfallen. Das ist strikt abzulehnen! Wenn eine Katze in die Falle tappt, muss alles ganz schnell gehen, um den Stress so niedrig wie möglich zu halten.  

Das Wiener Kastrations-Projekt umfasst

  • die Aufklärung der Bevölkerung über verantwortungsvolle Katzenhaltung: Dazu gehört die gesetzlich vorgeschriebene Kastration von Freigängerkatzen und die damit sinnvollerweise verknüpfte Markierung mittels Mikrochip und die Registrierung der Katzen.

  • die Kastration von Streunerkatzen: Hier bitten wir um Meldungen über unkastrierte Streunerkatzen an post(at)tow-wien.at oder +43 1 318 007 675 079

Abstracts der Streunerkatzen-Tagung

Schon 2014 hat die Tierschutzombudsstelle gemeinsam mit VIER PFOTEN eine internationale Streunerkatzen-Tagung mit folgenden Themenbereichen abgehalten. Die Tagungsbeiträge stehen nachfolgend zum Download bereit:

Dipl. Tierärztin Sabine Schroll (Katzenexpertin, Krems): Die vielen Gesichter der Katze: vom wilden Raubtier zum Kuscheltiger

Dr.in Beate Kalz (Büro für Tierökologie, Berlin): Wildlebende Katzen in Berlin: Verhalten, Raumnutzung, Reproduktion

Dr.in Eugenia Natoli (Streunerkatzenmanagement, Rom): The social system of urban stray cats: their life, the Italian laws, stray cat management and its consequences.
(Deutsche Übersetzung, PDF 12,9KB)

Agnès Dufau (Plataforma Gatera, Barcelona): The Barcelona community cats programme
(Deutsche Übersetzung, PDF 14,4KB)

Agnès Dufau (Vier Pfoten Brüssel): CAROcat: Responsible Cat Ownership in the EU
(Deutsche Übersetzung, PDF 71,0KB)

Dr.in Marina Ivanova (Vier Pfoten, Bulgarien): Stray cats in Bulgaria and the experiences of FOUR PAWS
(Deutsche Übersetzung, PDF 10,7KB)

Dr.in Rosmarie Poskocil (Tierärztin, Tierschutzverein Humani): Streunerkatzen zwischen den Bauernhöfen: Lebensbedingungen, Gesundheit, Initiativen

Mag. Peter Gerngross (Plattform Wildkatze): Die Wildkatze in Österreich - Unterscheidungsmerkmale Wild- und Hauskatze, Gefährdungspotential durch Hybridisierung, Lebensraumansprüche und Lebensweise der Wildkatze, Bestandserhebungs-Projekte

Maria Pinto Teixeira (Animais de Rua, Portugal): Neuter them all! The ambitious Faro Project

Dr.in Veronika Heizmann, Prof. Dr. Josef Troxler (VetmedUni Wien): Lebensbedingungen, Gesundheit und Tierbestand von Streunerkatzen in Wien

Elisabeth Gilhofer, Dr.in Veronika Heizmann, Dr.in Windschnurer, Prof. Dr. Troxler (VetmedUni Wien): Erste Ergebnisse der Frühjahrserhebung 2014

Dr.in Barbara Hinney: Vom Floh bis zum Bandwurm - Parasiten in und auf freilebenden Katzen

 

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