Assistenten auf vier Pfoten
11.11.2019 | Als Tierschutzombudsstelle Wien ist es uns ein Anliegen, über die Rolle dieser besonderen Tiere aufzuklären und sie auch von Therapiehunden abzugrenzen. Therapiehunde sind keine Assistenzhunde und verfügen nicht über die den Assistenzhunden zugestandenen umfassenden Begleit- und Zutrittsrechte.
Zu Recht streng geprüft
Die rechtliche Verankerung wurde im Bundesbehindertengesetz getroffen. Dort ist zu lesen, dass Assistenzhunde „zum Zwecke der Erweiterung der Selbstbestimmung und Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen eingesetzt werden und dauernd bei der betroffenen Person leben sollen“. Mit 1. Jänner 2015 hat das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz das Messerli Forschungsinstitut der Vetmeduni Vienna mit der Durchführung der Assistenzhundeprüfung beauftragt. Seitdem werden alle Assistenzhundeprüfungen von der dort eingerichteten Prüf- und Koordinierungsstelle Assistenzhunde durchgeführt.
Der beste Freund
Assistenzhunde werden immer nur für einen Menschen ausgebildet und erlernen verschiedene Aufgaben, die die Behinderung der menschlichen Partnerin oder des menschlichen Partners direkt mindern. Beispielsweise helfen sie Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen, indem sie die Gehhilfe bzw. den Rollstuhl bringen, Gegenstände aufheben, Türen öffnen und schließen oder die Lichtschalter betätigen. Zudem müssen alle Assistenzhunde hohe Verhaltensstandards in der Öffentlichkeit einhalten, zum Beispiel müssen sie andere Menschen und Hunde ignorieren. Oft leiden die Halterinnen und Halter von Assistenzhunden darunter, dass ihre Tiere ohne Rücksprache berührt oder gestreichelt werden. Auf der anderen Seite kommt es auch vor, dass Mitmenschen mit Unverständnis reagieren, wenn sie Assistenzhunde auf einem Kinderspielplatz antreffen, obwohl ihnen das gestattet ist. Die Tierschutzombudsstelle plädiert daher für Verständnis!
Unter den Begriff der Assistenzhunde werden drei Gruppen gefasst:
- BLINDENFÜHRHUNDE, die blinde oder hochgradig sehbehinderte Menschen unterstützen.
- SIGNALHUNDE, die Menschen mit Hörbehinderung und Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Epilepsie, Diabetes und neurologischen Erkrankungen unterstützen.
- SERVICEHUNDE, die Menschen mit Behinderung im Bereich der Mobilität unterstützen.