Bündnis „Fair Ferkel" will Verbot der betäubungslosen Kastration von Ferkeln
05.05.2016 | Nur Wenige wissen, dass in Österreich 2,7 Millionen Ferkel jedes Jahr bei vollem Bewusstsein kastriert werden. Tatsächlich ist dies bei uns legal - wenn die Tiere weniger als sieben Tage alt sind.
Ferkelkastration Bei der Kastration werden die Hoden mit einer Quetsch-Zange oder einem Skalpell entfernt. Wird diese Operation ohne Betäubung durchgeführt, ist sie mit sehr großen Schmerzen für die Tiere verbunden. Aus diesem Grund haben sich UNITED CREATURES, VIER PFOTEN, die WIENER TIERSCHUTZOMBUDSSTELLE und der Verband „pro tier“ zusammengeschlossen und die Initiative „Fair Ferkel - Bündnis für mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung" ins Leben gerufen. Ziel ist es, per 1. Jänner 2019 ein Verbot der legalen Kastration von Ferkeln ohne Betäubung zu erwirken.
Integral-Umfrage: Acht von zehn Österreicher*innen wollen Verbot der Ferkelkastration ohne Betäubung
Um auch die Sicht der Konsumen*innen abzufragen, hat das Bündnis eine Umfrage-Studie in Auftrag gegeben. Das Meinungsforschungsinstitut Integral hatte für die Studie im September 500 Telefoninterviews mit Österreicher*innen ab 14 Jahren durchgeführt. Die repräsentativen Ergebnisse zeigen, dass sich 82 Prozent der österreichischen Bevölkerung für ein Verbot der Ferkelkastration ohne Betäubung aussprechen. Generell gaben 78 Prozent an, dass sie der Leidensdruck der Ferkel bei der Kastration stört. Speziell bei Bio-Betrieben erwarten 87 Prozent eine schmerzfreie Durchführung der Kastration.
Die Studie wurde am 12. Oktober 2016 im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien vorgestellt.