Parvovirose – hochansteckend und lebensbedrohlich
Bei der Parvovirose, auch als "Hundeseuche" bekannt, handelt es sich um eine Infektionskrankheit mit starkem Durchfall und Erbrechen, die für junge Hunde schnell lebensbedrohlich wird. Vor allem junge Tiere im ersten Lebensjahr, bei denen die Welpen-Impfserie noch nicht vollständig abgeschlossen ist, sind gefährdet. Die betroffenen Hunde benötigen eine intensive, stationäre Therapie und müssen bis zu zwei Wochen in der Tierklinik verbleiben. Die Kosten hierfür liegen bei durchschnittlich 1.500 bis 2.500 Euro. "Was den Halter*innen klar sein muss: Da die Hunde oftmals mit Folgeschäden zu kämpfen haben, können weitere Kosten für tierärztliche Behandlungen, Spezialfutter etc. auf sie zukommen", warnt Tierschutzombudsfrau Eva Persy. "Manche Vierbeiner werden zu Dauergästen in den Ordinationen."
An der Veterinärmedizinischen Universität Wien ist die Anzahl der mit Parvovirose infizierten Tiere seit Corona und dem damit verbundenen Heimtier-Boom um 40 Prozent gestiegen. Meist stammen die betroffenen Tiere aus Nachbarländern wie der Slowakei, aber auch aus Serbien oder Rumänien. "Viele Menschen wollen unbedingt sofort ein Tier haben und scheuen sich nicht davor, ihr neues Familienmitglied im Internet zu bestellen, wo unseriöse Händler*innen auf Webseiten mit AT-Endung Welpen aus dem Ausland anbieten", so Eva Persy. Die Krankengeschichten dieser jungen Tiere lassen Rückschlüsse auf die katastrophalen Zustände in diesen ausländischen "Zuchtstätten" zu. "Diese Vermehrer*innen präsentieren sich gerne als verantwortungsvolle und seriöse Hundezüchter*innen – doch genau das Gegenteil ist der Fall. Hier geht es nur darum, Profit auf Kosten der Tiere – und ihrer Menschen – zu erzielen."