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Welpenhandel: Vermeidbares Leid für Zwei- und Vierbeiner

Sie sind klein, süß und so einfach zu ordern wie ein Paar Schuhe: Jedes Jahr werden Hunderte Welpen online bestellt und nach Österreich geliefert. Gewerbliche Hundegroßhändler aus Nachbarstaaten wie der Slowakei oder Tschechien preisen die Vierbeiner auf ansprechend gestalteten und seriös wirkenden Internetseiten als Hunde aus "handverlesener Familienaufzucht" an. In Wahrheit stammen sie jedoch meist aus sogenannten "Hinterhofzuchten", in denen Hündinnen als Gebärmaschinen missbraucht werden. Die Übergabe erfolgt per Lieferung an die heimische Haustüre oder an grenznahen Treffpunkten außerhalb Österreichs. Diese Welpen werden unter dramatischen Bedingungen vermehrt und transportiert. In vielen Fällen sind sie bereits krank – psychisch wie auch physisch. Oftmals brechen die Krankheiten jedoch erst nach der Übernahme durch die neuen Halter*innen aus. Die Folge: intensive und kostspielige tierärztliche Behandlungen, im schlimmsten Fall sogar der Tod der Tiere aufgrund von Parvovirose.

Parvovirose – hochansteckend und lebensbedrohlich

Bei der Parvovirose, auch als "Hundeseuche" bekannt, handelt es sich um eine Infektionskrankheit mit starkem Durchfall und Erbrechen, die für junge Hunde schnell lebensbedrohlich wird. Vor allem junge Tiere im ersten Lebensjahr, bei denen die Welpen-Impfserie noch nicht vollständig abgeschlossen ist, sind gefährdet. Die betroffenen Hunde benötigen eine intensive, stationäre Therapie und müssen bis zu zwei Wochen in der Tierklinik verbleiben. Die Kosten hierfür liegen bei durchschnittlich 1.500 bis 2.500 Euro. "Was den Halter*innen klar sein muss: Da die Hunde oftmals mit Folgeschäden zu kämpfen haben, können weitere Kosten für tierärztliche Behandlungen, Spezialfutter etc. auf sie zukommen", warnt Tierschutzombudsfrau Eva Persy. "Manche Vierbeiner werden zu Dauergästen in den Ordinationen."

An der Veterinärmedizinischen Universität Wien ist die Anzahl der mit Parvovirose infizierten Tiere seit Corona und dem damit verbundenen Heimtier-Boom um 40 Prozent gestiegen. Meist stammen die betroffenen Tiere aus Nachbarländern wie der Slowakei, aber auch aus Serbien oder Rumänien. "Viele Menschen wollen unbedingt sofort ein Tier haben und scheuen sich nicht davor, ihr neues Familienmitglied im Internet zu bestellen, wo unseriöse Händler*innen auf Webseiten mit AT-Endung Welpen aus dem Ausland anbieten", so Eva Persy. Die Krankengeschichten dieser jungen Tiere lassen Rückschlüsse auf die katastrophalen Zustände in diesen ausländischen "Zuchtstätten" zu. "Diese Vermehrer*innen präsentieren sich gerne als verantwortungsvolle und seriöse Hundezüchter*innen – doch genau das Gegenteil ist der Fall. Hier geht es nur darum, Profit auf Kosten der Tiere – und ihrer Menschen – zu erzielen."

Mit der WAU-Methode gegen illegalen Welpenhandel

Die Tierschutzombudstelle rät Hundeinteressent*innen, bei der Suche nach einem neuen Begleiter nach der WAU-Methode, dem tierschutzgerechten 3-Schritte-Plan für eine vernünftige Hundeanschaffung, vorzugehen. Wissen aneignen, Angebot im Tierheim checken, Unterstützung bei der Suche von Expert*innen wie der Tierschutzombudsstelle oder den Sachkundekurs-Anbieter*innen einholen: Werden die einfachen Empfehlungen Schritt für Schritt befolgt, dann vermindert diese umsichtige Vorgangsweise bei der Suche nach einem Hund das Risiko, ein krankes Tier von unseriösen Händler*innen zu kaufen.

Wer sich einen Hund zulegen möchte, sollte auf jeden Fall folgende Punkte beherzigen:

  • Prüfen Sie, ob Sie für die Dauer eines Hundelebens die Möglichkeiten haben (Zeit, Platz, Geld), Ihrem vierbeinigen Familienmitglied das zu bieten, was es für sein Leben braucht.
  • Besuchen Sie das lokale Tierheim: Im TierQuarTier Wien warten Hunde/Katzen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Rassen auf ein liebevolles neues Zuhause.
  • Wenn es ein Rassewelpe sein soll: Erkundigen Sie sich bei unabhängigen Einrichtungen, was seriöse Züchter*innen ausmacht (z.B. bei Tierschutzombudsstellen). So werden Ihnen diese etwa vollen Einblick in ihre Zucht gewähren und auch Sie als mögliche/n künftige/n Tierhalter*in eingehend überprüfen. Man wird Ihnen unaufgefordert und gerne das Muttertier zeigen. Gute Züchter*innen werden Ihnen auch für später ihre Hilfe anbieten, mehr noch, sie werden an einem möglichst engen Kontakt für die erste Zeit und weiterem Kontakt für die Zeit des gesamten Hundelebens interessiert sein.

Weiterführende Links und Informationen 

Geklickt, geliefert, gestohlen: Der organisierte Handel mit kranken Hundewelpen - Aufzeichnung des Online-Events der Tierschutzombudsstelle Wien vom 14.12.2021

Hunde-Kunde: Der Wiener Sachkundenachweis

SRF-Doku: Auf der Spur der Hundedealer

StudieHandel mit Katzen- und Hundewelpen in und nach Wien

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