So werden Mümmel & Co. draußen froh
12.06.2022 | An der frischen Luft fühlen sich im Sommer nicht nur die meisten Menschen wohl. Auch unsere Heimtiere mögen es, draußen zu sein. Damit der Aufenthalt im Freien in der warmen Jahreszeit für Kaninchen und Co. tatsächlich zum Genuss wird, hat die Tierschutzombudsstelle Wien Tipps für die Außenhaltung von Kleintieren zusammengestellt. Denn auch hier gilt: Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht. So wenden sich immer wieder Tierhalter*innen an die Tierschutzombudsstelle, die die Gefahren etwa durch Raubtiere oder Sonneneinstrahlung unterschätzt haben. Folgendes sollte bei der Einrichtung der tierischen Sommerresidenz beachtet werden:
Das Gehege: geräumig und ausbruchsicher
Für zwei Kaninchen sollten auch im Freien mindestens 6 Quadratmeter, für zwei Meerschweinchen mindestens 2 Quadratmeter Fläche mit entsprechender Einrichtung angeboten werden. Damit die Tiere nicht entkommen können, darf die Maschenweite des (bissfesten) Drahts oder Gitters nicht zu groß sein (maximal 1,9 x 1,9 Zentimeter). In Gärten müssen die Gehege in jedem Fall nach unten gesichert sein, damit sich Kaninchen nicht unter dem Zaun durch graben.
Den richtigen Ort wählen
Ein eigener Garten ist grundsätzlich am besten für die Außenhaltung geeignet. Doch auch am Balkon ist die Haltung von Kaninchen & Co. möglich. Wichtig ist, dass die Tiere am Balkon genügend Platz bekommen und auch dieser entsprechend eingerichtet ist. Je nach Größe kann entweder der ganze Balkon zum Kleintier-Paradies umfunktioniert oder ein entsprechend großer Teil abgetrennt werden. Wem der Aufwand, die Fläche ansprechend für die Tiere zu gestalten, zu hoch ist, sollte diese bitte lieber in ihrem gewohnten und gut eingerichteten Gehege in der Wohnung belassen. Die Tiere im Sommer einfach in einem Käfig nach draußen zu stellen, ist keine artgemäße Außenhaltung!
Raubtiere bitte draußen bleiben
Greifvögel, Marder, Füchse und Krähen, aber auch Heimtiere wie Hund oder Katze können den kleinen Garten- oder Balkonbewohnern schnell zum Verhängnis werden. Die Sicherung des Geheges nach oben mit Volierendraht oder Gitter ist daher unbedingt notwendig. Bei der Wahl des Materials muss auf die „Bissfestigkeit“ geachtet werden. Nicht alle der im Handel angebotenen Drähte halten den scharfen Zähnen von Kaninchen und Marder stand. Auch Balkone müssen entsprechend gesichert werden. Die flinken Marder schaffen es tatsächlich, über Bäume, Rankgerüste oder raue Hauswände in höhere Etagen zu gelangen. In der Nacht sollten die Tiere mit in Haus oder Wohnung genommen werden, sofern es keinen absperrbaren Nacht-Unterschlupf im Gehege gibt.
Vorsicht vor Giftpflanzen
In Gärten können sich für die Tiere giftige Pflanzen oder Sträucher befinden. Um hier sicher zu gehen, sollte das Gehege immer im Rasenbereich aufgestellt werden. Bitte im Garten keine Spritzmittel verwenden!
Cool bleiben
Wasser, Schatten und Kühlungsmöglichkeiten sind auch für Kleintiere die Zutaten für einen angenehmen Aufenthalt im Freien. Tränken müssen unbedingt so gesichert werden, dass sie nicht umkippen können. Alternativ können auch Trinkflaschen verwendet werden, sofern die Tiere vorher an diese gewöhnt wurden. Eine angenehme Kühlung bieten Mulden, die sich Kaninchen selber graben. Hierfür sollte ausreichend Material (Einstreu, Erde, Sand) zur Verfügung stehen. Ein Teil des Geheges muss den ganzen Tag über beschattet sein, so dass sich auch Boden und Einrichtung nicht erhitzen. Achtung bei südseitig ausgerichteten oder geschlossenen Balkonen: Hier kann sich die Hitze im Laufe des Tages so sehr stauen, dass trotz ausreichend vorhandener Schattenplätze die Gefahr eines Hitzschlags besteht!